Wörter, wieso auch immer, in der falschen Schublade gelandet.

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¼ Pfund Eitelkeit oder heute doch lieber die ganze Packung Arroganz?

Bevor ich es vergesse – Lauch, Lachs und Milliardäre wären heute auch noch im Angebot!

Der Schuh, der diesen Beitrag überhaupt ins Rollen brachte, der gehört eindeutig zu @stayoutoftherz, der mit diesem Beitrag mich über den nahezu oberflächlichen Gebrauch von Wörtern zum Nachdenken brachte.
Kommt bei mir auch nicht alle Tage vor!

Jedenfalls hielt ich es für angebracht, den betreffenden Post als einen Edelstein mit zwölf exakt geschliffenen Facetten zu deklarieren, da die vom Autor genutzte Bezeichnung mit dem Jahresrückblick in Bildern mich an die totale Langeweile aus den Archiven der Medien erinnerte. @stauyoutoftherz äußerte Bedenken hinsichtlich einer ihm dann möglicherweise untergeschobenen Eitelkeit.
Wie bitte?
Was, um Himmels willen, soll gegen die Eitelkeit einzuwenden sein?

Die eigene Wertschätzung dessen, was man erschaffen hat und berechtigterweise darauf stolz ist und dies auch jedem mitteilt (ob danach befragt oder nicht, spielt keine Rolle) darf, meiner Ansicht nach, sehr wohl mit einer guten Portion Eitelkeit zur Schau getragen werden.
Selbstachtung und das (ganz bewusst) Blicke auf sich ziehende Auftreten in der Öffentlichkeit, scheint mir ohne Eitelkeit überhaupt nicht realisierbar.

Mohamed Ali hatte uns doch ein wunderbares Beispiel von ausgeprägter Eitelkeit präsentiert, als er (damals noch Cassius Marcellus Clay Jr.) der gesamten Welt verriet: „I AM THE GREATEST!“ Hat es ihm jemand übel genommen? Wurde er als eitler Fratz bezeichnet? Möglicherweise von dem einen oder anderen Neider schon – doch die überwiegende Mehrheit fand es, bezogen auf seine Leistung und sein Können, als passend und dazu auch noch höchst amüsant.

Genauso verhält es sich wohl auch mit der Arroganz. Bereits an der Liste der dem Begriff zugeordneten Synonyme kann erkannt werden, wie unterschiedlich die Arroganz wahrgenommen wird. Das reicht dann von der Überheblichkeit, der Anmaßung, dem Hochmut, Stolz, Narzissmus, Blasiertheit und bis hin zur Prätention. Die Uneinigkeit (vorprogrammierte Fehlinterpretation) scheint hier Programm zu sein.

Mir drängt sich derweil die Frage auf, was der Hochmut mit der Arroganz zu tun haben soll? Mich darf jeder Gastgeber als arrogant bezeichnen, nachdem ich ihm mitgeteilt habe, lieber stehend zu speisen, als mich auf einem seiner Designer-Stühle niederzulassen, auf denen mich unablässig das Gefühl beschleicht, mich hier und sofort rektal deflorieren zu wollen. Arroganz hat für mich viel mit dem Selbstbewusstsein zu tun, das notwendig scheint, eine krankhafte, demütige Beugung des Rückgrates zu vermeiden.

Es genügt sogar manchmal, lediglich gegen eine allseits anerkannte (breit akzeptierte) Weltanschauung aufzubegehren, um als arrogant abgestempelt zu werden. Die logische Schlussfolgerung aus einem solch kleingeistigen Verhalten/Reaktion – der willfährige Mitläufer, der den Ausreißer stets mit Spott überschüttet, trottet weiter blind-vertrauend in der Herde der Meinungslosen.
Dann bin ich doch lieber das arrogante Arschloch.

Zum Abschluss gehe ich noch auf zwei Wörter ein, die mir beinahe täglich serviert werden, doch ich enorme Schwierigkeiten bekomme, ihnen Geschmack abzugewinnen, insbesondere dann, wenn ich beide Substantive mit Messer und Gabel in ihre Einzelteile zerlege.
Der erste Kandidat auf der Speisekarte ist die Übersättigung. Existiert ein Komparativ für satt? Nein! Satter und am sattesten dürfen sich getrost in der Rumpelkammer der hausgemachten Idiotie zurückziehen. Jeder, der sich bis zum Gehtnichtmehr abgefüllt hat, ist nun einmal satt und wird das Gefühl auch nicht mehr los – bis die Verdauung erneut Raum für den Hunger schafft.

Wer dann, um Himmels willen, hat, wann und wo, die Übersättigung ins Spiel gebracht? Überall, also in jedem Regal, liegt das Wort griffbereit herum und genießt größter Beliebtheit. Wenn ich lese, ein Markt sei übersättigt, dann muss sich jener Analyst fragen, ob er mit dieser Behauptung nicht das Pferd von hinten aufzäumt? Eine Übersättigung des Marktes gibt es schlichtweg nicht. Das Kaufverhalten des Konsumenten hat sich ganz einfach geändert und die Schlafmützen in der Marketing-Abteilung des jeweiligen Produzenten eines Ladenhüters haben dies nicht erkannt. Anstatt jetzt, die Übersättigung für das wirtschaftliche Desaster verantwortlich zu machen, gehören die blinden Visionäre zum Dauerurlaub auf Goli Otok abgeschoben.

Als Dessert-Highlight stünde dann noch der Brandbrief an. Naturbelassen und ganz ohne Sahne. Jeder von uns hat bereits von ihm gehört, so mancher auch in ihm gestochert und (höchstwahrscheinlich nur ganz wenige) einen solchen zubereitet oder gar serviert bekommen. In einem ganz wesentlichen Punkt dürfte zum Brandbrief Einigkeit bestehen. Noch nie hat es jemand beobachten können, dass auch nur ein einziger dieser Schriftstücke sich aus eigenem Antrieb heraus selbst entzündete.
Warum heißt er dann Brandbrief?

Nur, weil der, der ihn verfasst, Feuer unter dem Hintern spürt oder eine gehörige Wut im Bauch hat? Dann sollte er sich als Wutschrift zum Versand anbiedern. Löst er an der Stelle, an der der eifrige Postbote das Schriftstück abliefert, etwa einen Brand aus? Kann ich mir nicht wirklich vorstellen, da die freiwillige Feuerwehr längst auf ein vorbeugendes Tauchbad im zuständigen Postamt gedrängt hätte.

Luft ablassen, die Verärgerung in Wörter pressen, gelegentlich dabei auch noch über die Stränge schlagen und der festen Überzeugung verfallen zu sein, mit diesem Brief die Pole wieder ins Gleichgewicht zu bringen. All das ist gut, erlaubt und bringt Leben in die Bude. Aber brennen wird nichts – insbesondere nicht der Brief. Außer der Schreiberling oder der Empfänger hilft nach.

Es könnte somit an der Zeit sein, unsere verstaubten Regale, mit den griffbereit daliegenden Wörtern, zu entrümpeln und neu zu sortieren. Sprache macht Freude. Jedoch birgt unbedachtes Nachplappern so manche Fußfalle in sich.

Lauchgemüse in Mandelmilch mit Steinpilzen, Spaghetti und Fisch ohne Gräten

Ein Blick in den Garten (auch im Winter), in die Vorratsgläser und auf das Angebot beim Fischhändler bestimmen die Zutaten für das heutige Mittagessen.
Lauch, ein Gemüse, welches zu dieser Jahreszeit passt, wie kaum ein anderes, trifft sich heute mit den Steinpilzen vom letzten Herbst, einem Lachsfilet und dem Exportschlager aus Italien schlechthin – der Pasta.

Ich schneide die Lauchstange in grobe Ringe, wasche sie gründlich aus und schwitze sie mit Butterschmalz oder Kokosbutter an und gieße mit selbst gemachter Mandelmilch auf. Mandelmilch aus dem Grund, da ich mit der vom Tier produzierten Milch nicht zurechtkomme. Sie kann daher auch (bei all jenen, bei denen die innere Verarbeitung von Milch funktioniert) durch frische Sahne ersetzt werden.
Dazu kommen nun die Steinpilze (Pfifferlinge oder Champignons gehen auch). Mit Kräutersalz, Knoblauch und gemahlenem Pfeffer würzen und sofort von der Flamme nehmen. (Garzeit 5 min.) Es darf ruhig kräftig gewürzt werden, da ja später noch die Pasta hinzukommt.

Das Lachsfilet wird in grobe Stücke geschnitten, mit Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitrone gewürzt und anschließend in etwas Speisestärke durchgeschwenkt. Dies verleiht dem Fisch beim Braten einen leichten Glanz. In die Pfanne etwas Olivenöl geben und den Fisch im heißen Fett maximal 30 Sekunden anbraten und sofort aus der Pfanne auf einen kalten Teller legen. Bitte den Fisch nicht durchbraten!

Die gekochte Pasta jetzt in die Pfanne mit dem Gemüse geben, einmal kurz aufkochen und gut mischen. Auf den Teller anrichten und dann den Lachs auflegen. Gehackte Petersilie und ein wenig Thymian schaden auf keinen Fall!

Guten Appetit

Nur leidlich bekannt, bedeutet nicht zwangsläufig 2. oder 3. Wahl

Jetzt mal ganz ehrlich. Wer nennt seine Band Uwe und lässt dazu wissen, dass sich hinter Uwe lediglich Jansen und Uwe verbergen? Nur die Vornamen und sonst nichts? Den ganzen Rest kann sich dann jeder selbst zusammenspinnen oder mühevoll zu einem stimmigen Bild puzzeln.
Sie kommen ohne großes Medien-Tamtam daher und legen die EP »Café Togo« vor. Mit ihr erreicht der „Deepfake“ von Elon Musk, im Kontext des Songs „Junge Milliardäre“ die breite Öffentlichkeit.
Keinen scheint es zu interessieren oder kaum jemand hat es bemerkt. Der musikalische Diebstahl von Paul Simon „Graceland“ ist unüberhörbar. Doch rückt wohl hier jeder den Text im Vordergrund. Das ist dann auch gut so.
Es scheint das Motto zu greifen: Politisch korrekt sein und trotzdem Dreckschweine.
Warum auch nicht?!
Auf dem Album wird musikalisch die komplette Bandbreite angeboten. Von Buddy Holly über Steely Dan hin zu Van Halen. Doch, wie bereits erwähnt, es geht fast mehr um die Worte, um die die Musik gehüllt wurde.

Uwe - Junge Milliardäre

Ich schließe hiermit die Pforten des Gemischtwarenladens und hoffe bis zum nächsten Mal, das eine oder andere Schmankerl für das Regal mit den exklusiv nur hier erhältlichen Köstlichkeiten füllen zu können.

Ich wünsche euch bis dahin eine Zeit, an die ihr euch immer wieder gerne erinnern werdet.

Der Gemischtwarenladen-Betreiber



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"...jeder kriegt was er verdient..."
tja, schön wärs...

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Hier triffst du genau den Punkt. Anstatt diese Redewendung aus einem hoffnungsvollen, positiv besetzten Blickwinkel anzugehen, haben wir uns dazu entschieden, der Erwartung auf die „gerechte“ Strafe den Vorzug zu gewähren.

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Leider versagt die Karma-Maschinerie sogar in beide Richtungen: jene, die eine Belohnung verdient hätten, bekommen diese nicht - und jene die eine Strafe verdient hätten, bekommen sie auch nicht.
Wenn man alles mal länger btrachtet und nicht auf das Kirchengeschwafel hört, scheint alles nur auf Zufall zu beruhen. Wenig versöhnlich, das ganze...

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Lass es mich mal so ausdrücken. Ich kann den Fußballspieler verstehen, der in der 83. Minute seinen Gegner von hinten aus dem Gleichgewicht bringt, sich dafür eine Karte (Farbe spielt keine Rolle) einhandelt, damit jedoch besser wegkommt als der Depp, der ihm zuvor den Ball dreimal durch die Beine spielte und jetzt schmerzgekrümmt um lebensrettende Maßnahmen fleht. Jeder bekommt das, was er verdient hat. Wir machen es halt oft zu kompliziert. Mit dem Blick auf das Spielfeld sollten wir uns ein Beispiel nehmen, wie simple es auch gehandhabt werden kann. Je mehr wir uns in den philosophischen, also den Kopfbereich begeben, desto größer unsere Enttäuschung/Frust.
Da scheint mir der Tritt in die Hacken die bessere Lösung! 😊

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Aber leider besteht diese Option oft nicht. Manchmal funktioniert es - wenn auch mit Verspätung (siehe Saddam Hussein, Ghaddafi und Ceaucescu), oft aber auch nicht. Genauso mit den Belohnungen. Es kriegt halt nicht jeder was er verdient und das ist ungerecht.

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Zähneknirschend geben wir uns hiermit der Ungerechtigkeit geschlagen. 😊

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Vieleicht haben wir ja alle die Ungerechtigkeit verdient, kollektiv gesehen. Somit würde der Spruch dann wieder zutreffen. :)

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Hey, nice´e Wörter aneinanader gereit. Wenn du aus dem tag #dutsch ein #deutsch machst bekommst du auch noch den allseits beliebten Dach-Bot auf den Hals gehetzt, eine dutsch oder auch dutch Version hat er noch nicht geworfen !LOL
!hiqvote

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Thank you for your witness vote!
Have a !BEER on me!
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Manchmal geht einem auf der Tastatur der Buchstaben oder gar die Orientierung verloren. Aus einem unbekannten Grund bin ich auf der Strecke zwischen Maastricht/Aachen und Groningen und Emden aus dem Tritt geraten.
Danke dir!

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!BEER eignet sich auch zum Löschen etwaiger Kommensalen der besprochenen Sättigungserscheinungen, wenn ein Beitrag länger wird als man eigentlich wollte.

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wenn ein Beitrag länger wird als man eigentlich wollte

Kommt in unseren Kreisen doch praktisch nie vor!
Kurz, prägnant und oft den Punkt vor dem Komma platziert. Für diese Art von Beiträgen sind wir doch schließlich bekannt! 😮😊

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Die Welt braucht mehr arrogante Arschlöcher.
Mitläufer und Hornochsen gibt es schon genug.

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arrogante Arschlöcher

Aber nicht, dass das noch überhandnimmt. Dann müsste nämlich die Arroganz in unterschiedliche Sparten aufgeteilt werden und die Arschlöcher nach ihrem Umfang bemessen.
Wir können nämlich alles ertragen – aber bitte kein Gedränge unter den arroganten Arschöchern.

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