Verpennt, desinteressiert oder das Gefühl der Machtlosigkeit.
Sleepiness, lack of interest or a feeling of powerlessness.
Falls es doch jemanden interessieren sollte. Geplant für den dieswöchigen #threetunetuesday (@ablaze) war das, was nun folgt, mit Sicherheit nicht. Nach dem Ausflug durch einige der veröffentlichten Konzeptalben in den vergangenen Wochen (so mein Denkansatz), käme es vielleicht ganz gelegen, einen Blick auf die Kompositionen zu werfen, die es nie wirklich in Gänze (voller Länge) ins Radioprogramm schafften, da sie sich um keine Normen (4 Minuten – und keinen Takt länger) scherten.
Dieses Thema wurde allerdings durch die Ereignisse in den vergangenen Tagen kurzerhand vom Tisch gefegt. Obwohl ich mir, nach einem ausgiebigen Check-up in Eigenregie bezüglich meines aktuell noch abrufbaren Geisteszustandes, dringend mehr Ruhe, Gelassenheit und wohldosierte Ignoranz verordnet hatte, schaffen es dennoch kognitiv eingeschränkt agierende Bürger, wie etwa Benjamin Netanjahu oder Joe Biden, mich in sekundenschnelle in mein altes Verhalten zurück zu katapultieren. Adjektive wie gereizt, ungehalten oder indigniert übernehmen die Energiezufuhr für den Aufwärtstrend meines Kreislaufs.
Vollkommen egal, wie verpennt oder desinteressiert ich mich auch stellen mag und mich dabei innigst an das Gefühl der Machtlosigkeit klammere – ich kann und darf der Frage nicht ausweichen, wie es sein kann, dass Israel für ihre rigorose “Umstrukturierung” der palästinensischen Infrastruktur im Gazastreifen und den Anschlag auf die iranische Botschaft in Damaskus den mahnend erhobenen Finger gezeigt bekommt und gleichzeitig die Zusage erteilt wird: »Was immer auch passiert – wir stehen fest an Israels Seite«?
Gleichzeitig meldet sich die ukrainische “Zwergnase” und verlangt polternd den gleichen Schutz wie Israel. Da gleich (in zweierlei Hinsicht) gerade nicht geht, versucht es der Westen mit ähnlich.
Sind Friedensgespräche komplett aus der Mode gekommen? Im Sudan schlachten sie einander ab – und was tun wir? Wir sammeln Geld ein, um den armen Menschen etwas Hilfe zukommen zu lassen. Vielleicht finanzieren wir mit dem Geld dann noch einen Buchhalter, der auf jedem Konfliktfeld dieses Planeten die Opfer zählt? Leichen in Spalte eins, körperlich Verkrüppelte in Spalte zwei und psychische Totalschäden in Spalte drei.
Darf man sich über den überufernden Idiotismus in den politischen Schaltzentralen gehörig aufregen oder doch lieber all das verpennen, ignorieren oder die Machtlosigkeit als Schutzschild nutzen? Ich habe jedenfalls mich noch an drei Lieder erinnert, deren Interpreten ihre Abscheu vor dem Krieg musikalisch verpackt haben.
Ein Blick auf die Konfliktfelder, wie sie 2024 bestehen./A look at the areas of conflict as they exist in 2024
Sleepiness, lack of interest or a feeling of powerlessness.
Just in case anyone is interested in this. What follows is certainly not what was planned for this week's #threetunetuesday (@ablaze). After the journey in recent weeks through some of the concept albums released (so I thought), it might be a good idea to take a look at compositions that never really made it into the radio programme in their entirety (full length) because they didn't care about any standards (4 minutes - and not a bar longer).
However, the events of the last few days have caused this subject to be wiped off the table. Despite the fact that, after a comprehensive self-examination of my current mental state, I had urgently prescribed more calm, serenity and well-dosed ignorance. But cognitively impaired citizens like Benjamin Netanyahu or Joe Biden manage to catapult me back into my old behaviour within seconds. Adjectives such as "irritated", "displeased" or "indignant" provide the energy for the upward trend of my cycle.
No matter how out of touch or disinterested I may be, and no matter how much I cling to the feeling of powerlessness, I cannot and must not fail to ask myself how it is that Israel can be given the finger for its harsh "restructuring" of the Palestinian infrastructure in Gaza and the attack on the Iranian embassy in Damascus, and at the same time be promised that "whatever happens, we're firmly on Israel's side"?
At the same time, the Ukrainian "dwarf nose" is stepping forward and blustering about demanding the same protection as Israel. Since the same (in two respects) is not an option, the West is trying something similar.
Has the idea of peace talks gone completely out of fashion? They are slaughtering each other in the Sudan - and what do we do about it? Well, we raise money to help this poor people. Maybe we can use the money to pay an accountant to do a head count of the dead in every conflict zone on the planet? Deead bodies in the first column, physical cripples in the second column, and total psychological damage in the third column.
Is it okay to get really angry about the rampant idiocy in the political control centres? Or is it better to miss it all, to ignore it, or to use powerlessness as a shield? In any case, I have in mind three songs in which the performers expressed their disgust with the war through music.
Three Tune Tuesday
Beginnen möchte ich mit dem Künstler, der wie kaum ein anderer sich in seinen Texten mit den Abgründen der Politik beschäftigt hat.
My starting point is the artist, who, in his lyrics, has had more to do with the depths of politics than almost anyone else.
Bob Dylan - Masters of War
Bob Dylan verkundet in "Masters Of War" so offen und deutlich wie kein anderer seine harsche Kritik an den amerikanischen Führungspersonen. In jeder einzelnen Zeile verdeutlicht er das Leid, das die im Krieg kämpfenden Soldaten erleben, während sich die Initiatoren des Krieges „hinter ihren Schreibtischen verstecken.
Dylan prangert zudem das Geschäft mit dem Tod an: Der Krieg sei schlichtweg sinnlos und man opfere bereitwillig Menschenleben, um sich zu bereichern („Is your money that good? Will it buy you forgiveness? Do You think that It could? I think you will find, when death takes its toll, all the money you made, will never buy back your soul”). Dass der Krieg ein notwendiges Übel zur Verteidigung des eigenen Landes sei, sei eine Lüge.
In "Masters Of War", Bob Dylan proclaims his harsh criticism of American leaders more openly and clearly than anyone else. In every single line he emphasises the suffering experienced by the soldiers fighting in the war, while the initiators of the war "hide behind their desks.
Dylan also denounces the business of death: War is simply pointless, he says, and people willingly sacrifice human lives to enrich themselves. „Is your money that good? Will it buy you forgiveness? Do You think that It could? I think you will find, when death takes its toll, all the money you made, will never buy back your soul”
It is a lie to say that war is a necessary evil to defend one's own country.
The Doors - The Unknown Soldier
Bei dem The Doors-Klassiker "Unknown Soldier" handelt es sich um einen Anti-Kriegs-Song, der sich mit der Darstellung des Vietnamkriegs in den amerikanischen Medien beschäftigt: „Breakfast where the news is read, Television children fed, unborn living, living dead, bullet strikes the helmets head“ (Beim Frühstück, wo die Zeitung gelesen wird, Fernseh-Kinder füttert, Ungeborene lebend, Lebende tot, als die Kugel den Kopf im Helm trifft).
Während „zu Hause“ alles friedlich verläuft und man entspannt seinen Morgen genießt, stirbt weit weg ein Soldat, der für dieses "zu Hause“ kämpft – er bleibt jedoch unbekannt und verstirbt namens- und identitätslos auf dem Schlachtfeld. "The Unknown Soldier" weist zum einen die Normalisierung von Gewaltszenen in den Medien auf, und zum Anderen die daraus entstehende Ignoranz und Abgestumpftheit der Gesellschaft gegenüber dem Krieg.
The Doors' classic "Unknown Soldier" is an anti-war song about the American media's portrayal of the Vietnam War: „Breakfast where the news is read, Television children fed, unborn living, living dead, bullet strikes the helmets head“
While everything goes peacefully "at home" and we relax and enjoy our morning, a soldier who is fighting for this "home" dies far away - but he remains unknown and dies nameless and identity-less on the battlefield. "The Unknown Soldier" shows, on the one hand, the normalisation of scenes of violence in the media and, on the other, the resulting ignorance and numbness of society towards war.
The Cranberries - Zombie
Der erschütternde Song „Zombie“ von The Cranberries, der die rohen Emotionen der Grunge-Ära verkörpert, trauert um die Opfer der IRA/Warrington-Bombenanschläge von 1993. Diese aufrüttelnde Hymne wurde 2017 in einer akustischen Version zu neuem Leben erweckt. Die eindringliche Botschaft des Liedes, das als Reaktion auf den tragischen Verlust zweier junger Menschen (Jungen im Alter von 3 und 12 Jahren) geschrieben wurde, berührt die Zuhörer zutiefst.
Der Song enthält ein herzzerreißendes Musikvideo, in dem ein mit Dreck verschmiertes Kind und Menschen mit goldener Haut zu sehen sind. „Zombie“ zeigt auf anschauliche Weise die unauslöschlichen Narben des Krieges und verwandelt diejenigen, die seine Schrecken miterleben, in wandelnde Zombies.
An embodiment of the raw emotion of the grunge era, The Cranberries' harrowing song 'Zombie' is a tribute to the victims of the 1993 IRA/Warrington bombings. This uplifting anthem was given new life in 2017 in an acoustic version. The song was written in response to the tragic loss of two young lives (boys aged 3 and 12) and the haunting message of the song touches the hearts of listeners.The song is accompanied by a heartbreaking music video featuring a dirt-covered child and golden-skinned people. "Zombie" vividly depicts the indelible scars of war, turning those who witness its horrors into walking zombies.
Ich habe das Gefühl, wir waren lange genug verpennt und desinteressiert. Machtlosigkeit ist lediglich ein schmerzstillendes Pflaster, das uns jemand ungefragt auf den Mund geklebt hat.
It seems to me that we've been sleepy and disinterested for long enough. Powerlessness is just a pain-relieving sticking plaster that someone has put on our mouths without our permission.
Ich kann Deine Frustration gut verstehen, mir geht es eigentlich genau so. Als ich jünger war, habe ich geglaubt das sich die Dinge zum besseren wandeln werden, wenn man ihnen genug Zeit gibt. Denn die Leute müssen ja mal was dazulernen, stimmts?
Nein, stimmt nicht. Die Leute sind immer noch genauso dämlich wie früher, und die "Führer" auch. Mittlerweile neige ich zur Auffassung das jeder kriegt was er verdient, auch die Palestinenser und Perser und Russen. Und auch die jeweilige Gegenseite wird ihr Fett abkriegen, früher oder später.
Die einzige Hoffnung ist wohl Elon Musks Marskolonie, und das man es dort besser macht - notgedrungen. Einstein sagte mal "Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen"
… mit Stöcken und Steinen
Die reichen ja auch vollkommen aus, um den ausgemachten Kontrahenten abzumurksen. Ist, solange Studien nicht das Gegenteil beweisen, auch klimaverträglicher. (Was immer man auch darunter verstehen mag.)
Corona, Syphilis und Co. bekommt man anscheinend mehr oder weniger in den Griff. Bei der menschlichen Dummheit wird wohl auch weiterhin das Scheitern auf ganzer Länge Programm bleiben.😮
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I feel the idea of peace talks is never gone and if they want to do it, they can get it done but they don’t. War will cause loss of lives and properties but I’m sure that some top people of the world have a way of benefiting from it and that’s why they are acting like peace talks no longer work
There is no doubt that it is up to you and me to simply get out of this “morbid game” or to refuse to play it.
But we don't do that.
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